Ich selbst vertrete auch die Meinung, dass die Religion ein "Hilfeschrei" ist. Der Mensch versucht sich das zu erklären, das er nicht kann. Jeder Fortschritt in der Physik, der Astronomie usw. , jede einzelne Antwort wirft tausende neue Fragen auf. Der Mensch wird niemals alle Fragen beantworten können. Deswegen spalten sich hier nun die Gruppen:
die einen, die akzeptieren, dass es immer offene Fragen geben wird, die auch nicht mit fortschreitender Technik beantwortet werden können;
die anderen, schrieben die antworten auf ihre fragen einem transzendentem Wesen zu => Gott. Gott wird hier als die Universallösung dargestellt.
Viel interessanter finde ich allerdings die Frage: Wieso hat der Mensch dieses Wesen eingeführt, denn es gab in der Vorgeschichte der Menschheit keine Gruppierung von Menschen, die kein allmächtiges Wesen angebtet haben bzw. mehrere.
Diese Frage lässt sich (meiner Meinung nach) nur dadurch beantworten, dass bevor der Mensch über den Sinn des Lebens, das Universum, all die unbegreiflichen Dinge nachgedacht hat, musste er eine Gesellschaftsordnung erstellen, denn der Mensch ist ja, wie allgemein bekannt kein Einzelkämpfer, sondern ein Gemeinschaftswesen.
De facto: Gott diente zuerst als Gesellschaftsstütze, als Mittel zum Zweck. Danach als die Gesellschaft funktionierte, einen Rahmen besaß, kamen die Fragen nach der Entstehung auf und da der Mensch, überheblich und arrogant wie er ist, sich als Mittelpunkt sah, folgerte er daraus, dass er von Gott abstammt. So weit so gut. Aber wo ist Gott?! Durch die Technik gelangt es dem Menschen immer weter vorzustoßen sodass Gott, überall wo er vermutet wurde, war er nicht, deswegen verloren die Menschen den glauben daran. Vergleicht dazu mal "Friedrich Nietzsche - Der tolle Mensch"