Es stellt sich doch eigentlich die Frage, was "Ehe" überhaupt ist, wie wird es definiert, was sollen wir (die Gesellschaft) davon halten. Das Wort Ehe und deren Inhalt haben sich immerhin seit der Entstehung des GG grundlegen geändert, allerdings hat es bis zu unserem heutigen Verständnis auch lange gedauert und man kann eigentlich nur den Kopf schütteln, wenn man an die Ehe vor 60 Jahren denkt. Ihr müsst bedenken, dass die Gleichstellung der Frau innerhalb der Ehe erst in den späten 70ern eingetreten ist. Heutzutage ist es unvorstellbar, dass der Mann den genauen Überblick über die Finanzen der Frau haben darf (gesetzlich gesehen).
Was will ich damit also sagen, umgangssprachlich als "Homoehe" bezeichnet wirft es doch ein deutliches Problem auf, da bei dem Inkrafttreten des GG 49 sich die Gesellschaft darüber nie einen Kopf gemacht hat. Der Schutzbereich der Ehe ist nun einmal definiert als "Verbindung eines Mannes und einer Frau zu einer grundsätzlich unauflöslichen Lebensgemeinschaft". Allerdings ist genau das der Kern des Ganzen, das Art. 6 GG will genau diese Art von Ehe (Verbindung zwischen Mann und Frau) schützen, nicht die gleichgeschlechtliche Beziehung.
Im Endeffekt ist es also alles eine Frage der Definition. Nach meiner Meinung ist eine Ehe eine Verbindung zwischen Mann und Frau, allerdings sollte eine gleichgeschlechtliche Beziehung (wie man sie auch immer nennen mag) keinerlei Nachteile (z.B. steuerlich) haben gegenüber der Ehe.
Allerdings kann ich auch nachvollziehen warum, diese Art des Zusammenlebens nicht vom Staat unterstützt wird. Der Staat erwartet sich aus einer Beziehung zwischen Frau und Mann Kinder (möglichst viele am besten) und deswegen wird die Familie unterstützt (wenn auch nicht so stark, wie man es gerne hätte). Der Staat erwartet sich keine Kinder von derartigen Partnerschaften, warum sollte er also so etwas finanziell untersützen wie die Ehe, obwohl es kein Gewinn für ihn ist, egal wie weit man in die Zukunft schaut? Das ist jetzt nicht meine Meinung, aber es soll verdeutlichen, warum es aktuell so ist und in den nächsten Jahren (wenn nicht die Adoption eines Kindes durch Schwule/Lesben staatlich unterstützt wird) auch nicht ändern wird. Es geht, wer hätte das gedacht, ausschließlich ums Geld.
Wobei ich allerdings skeptisch bin gegenüber der Frage der Adoption, ich glaube (!) es gehört zu der gesunden Entwicklung jedes Kindes Vater und Mutter zu haben, so wie es die Natur auch vorgesehen hat, denn auch wenn es einem Kind materiell und an Liebe und Fürsorge bei einer gleichgeschlechtliche Partnerschaft an nichts mangelt, wird es in seinem sozialen Umfeld erkennen, dass es trotzdem anders ist und Erfahrungen, die andere Kinder machen, niemals erleben wird (Wie es ist Vater und Mutter zu haben). Außerdem ist es trotzdem für viele Kinder wichtig zu wissen wo sie herkommen und die Tatsache, dass die leiblichen Eltern es weggegeben haben, ist nicht gerade auf die leichte Schulter zu nehmen.
Klar jetzt können viele sagen die klassische Familie findet man nicht mehr oft, Ehen werden immer öfters aufgelöst, es gibt immer mehr Alleinerziehende etc. Wir leben aber auch nicht in einer perfekten Welt, wo immer alles rund läuft oder so wie wir es gerne hätten. Alle Eltern verkorksen ihre Kinder auf eine gewisse Weise, die einen mehr, die anderen weniger.
Fakt ist, ich fühle mich nicht in der Position zu sagen, ob einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft die Adoption erlaubt werden sollte, da ich zu allererst an die Entwicklung des Kindes denke und nicht an das Pärchen, dass sich den Traum vom eigenen Kind erfüllen möchte. Niemand sollte sich das Recht heraus nehmen und sagen, dass diese Art des Aufwachsens keinerlei Spätfolgen auf das Kind hat.