Also erst mal aus moderativer Sicht.
In Fällen von Diktatoren ist denke ich eine Tötung die beste Lösung, da sie meist zu viele Anhänger haben und das Risiko einer Flucht zu groß ist.
JEDOCH: Eine solche Tötung sollte vor einem internationalen Gericht entschieden werden
Und nun zur gesamt Situation.
Es ist glaube ich nun falsch zu fragen ob der Mord an Gaddafi richtig war.
Es ist eher interessanter zu fragen, werden die Rebellen nun ihr Land richtig führen ?
Denkt an den Satz " Wer unterdrückt wird, will herrschen."
brotfischaffe
, hat man bei Hitler auch gesagt, man sagte, man solle mal schauen was Hitler für das Land getan hat..
- Jeder hattte Arbeit
- Wirtschaftlich ging es dem Land gut
- Autobahnen wurden gebaut..
etc pp.
jedoch ist doch die Frage, sind solche Erfolge gut, obwohl sie einen schlechten Ursprung haben ?
Weshalb hatte jeder Arbeit ?
- Hitler benötigte Arbeiter für seine Propaganda, für seine Armee etc.
- Durch die ganzen Arbeiter wurde natürlich auch super produziert, Amerika war sogar im Handel mit Deutschland..
- und die Autobahnen waren Panzerstraßen um die Armee schneller von A nach B zu bewegen..
Bei Gaddafi sehr wahrscheinlich das selbe, da habe ich mich nicht so informiert..
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Und wenn er flüchtet, was ist dann? Inwiefern kann er noch großartig auf die neue Regierung einwirken? Warum sollte das bei Gaddafi ein Risiko sein, wenn es bei anderen Despoten kein wirkliches Risiko war?
Welches internationale Gericht, wenn nicht der Internationaler Gerichtshof? Und dort dürfen keine Todesstrafen verhängt werden, weshalb die USA beispielsweise diesen auch nicht anerkennen und dort auch nicht vor Gericht gehen.
Meiner Meinung nach sind beide Fragen berechtigt.
Zu der Hitlersache:
-die Arbeitslosigkeit sank, da es erstens viel Zwangsarbeit durch Arbeitslager etc. gab , aber auch durch den DAF etc.. und zweitens diente es nur der Aufrüstung für den Krieg und nicht vorrangig der Lösung der Unzufriedenheit, die er aber brauchte, um seine Macht zu gewinnen, zu erhalten und zu vergrößern
-"wirtschaftlich gut" ging es dem Land nur relativ. In erster Linie profitierte der Staat, große Unternehmen (die für den Krieg von Nutzen waren) etc.. Regimegegner wurden jedoch in eine prekäre Lage gebracht bzw. sowieso irgendwann ermordet. Sie hatten davon keinen Nutzen.
Und wieder muss man sagen, dass sie die wirtschaftliche Lage nur bis zum Zeitpunkt des Kriegbeginns/ Totaler Krieg besserte, später ging es den Menschen oft noch schlechter als zur Weltwirtschaftskrise, aber man wurde ja durch die Winterhilfe etc.. versorgt und kritische Bürger bekamen Probleme...
Also. Wir leben in Deutschland, einem Rechtsstaat.
Die grundsätzliche Frage in dieser Diskussion ist: (Be-) (Ver-) Urteilen wir Gaddafi nach unserem (deutschen) Rechtssystem? Müssen wir Gaddafi nach unserem Rechtsystem verurteilen? Oder nach libyschen Recht? Wessen "Rechtsempfinden" ist "richtig"? Schließlich hat jede Kultur ihr eigenes "Recht"?!
Ich kann Menschen wie Venuspower durchaus verstehen, die argumentieren: "Gaddafi hat viele, viele (nennen mir mal absichtlich keine genaue Zahl) Menschen umgebracht - er verdient den Tod."
Ich kann aber genausogut Menschen verstehen, die sagen: "WIR sind ein Rechtsstaat - kein Urteil ohne vorherigen Prozess."
Meine Meinung dazu ist: Es war falsch, schlicht und einfach falsch Gadaffi an Ort und Stelle zu erschießen. Jeder Mensch sollte die Chance bekommen, sein Verhalten bzw. seine Entscheidngen zu rechtfertigen.
Letztendlich sollten wir alle nie vergessen, dass es unsere eigene, demokratisch gewähle Regierung war, die Gaddafi (bis zum Beginn des arabischen Frühlings) toleriert und unterstützt hat!
Merkel & Gaddafi
Was ich mich immer Frage:
Wenn Gaddafi wirklich so ein "Tyrannn und Despot" war (was die Zeugenaussagen mittlerweile quasi belegen) - wie kommt es, dass wir, die EU und letztendlich die Weltmacht USA ihn solange an seinem Posten belassen haben???
Er war schließlich über 40 Jahre Diktator und nicht erst "seit Neustem"???
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Man sollte sich beispielsweise an die Allgemeine Erklärung der Menschrechte halten und sowieso gewisse moralische Werte im Kopf behalten. Vor dem int.GH hätten wir beispielsweise ein gemeinsames Rechtsempfinden.
Was unterscheidet eig. Mörder eines Mörders vom Mörder? Venus meinte, er hätte ihn selber umgebracht, demnach müsste man ihn doch auch töten? Wie soll diese Logik enden und seit wann zählt die Zahl der Opfer mehr oder weniger? Gibt es gute Gründe fürs Töten und schlechte Gründe?
Das die EU und die USA ihn unterstützt haben liegt an den wirtschaftlichen Aspekten (Erdöl) ,aber auch daran, dass Gaddafi ein Terroristengegner war und relativ streng gegen islamistische Terroristen vorgeht, was zu einer Stabilität in dieser Zone führt (ähnlich wie Mubarak in Ägypten).
Jaja ich wieder.
Wenn ich mal vermuten darf hat das bestimmt was mit der Wirtschaft zu tun.
Wegen dem Öl oder wegen anderen Gütern.
In Nord Korea gibt es auch noch sowas ähnliches. Es heißt zwar Sozialistische Volksdemokratie, aber jeder wird wohl wissen, dass es sich
um eine Diktatur handelt. Das scheint ja auch mehr oder weniger tolleriert zu werden.
Vielleicht ist es den Regierungen aber auch einfach egal solang sie sicht nicht bedroht fühlen.
Nordkoreas Regime wird nicht toleriert, nur hat NK Atomwaffen. Man interveniert nicht einfach in ein mit Atomwaffen bestücktes Land. Zumal NK gar keine wirtschaftlich wertvollen Ressourcen für andere Regierung, die diese angeblich tolerieren sollen, besitzt.
Und ich denke, dass sich Südkorea aber auch China und Russland oder Japan und weitere Länder sich sehr wohl bedroht fühlen..
Gneau DAS ist der Punkt! Solange es niemanden gestört hat, haben alle Regierungen Europas schön mit "dem bösen Wolf" zusammengearbeiten!!1!. Merkel, Sarkozy, sie alle haben ihn als Staatsoberhaupt akzeptiert!
Und jetzt heisst es plötzlich "Was, er ist ein Diktator???" Der böse Bube!!! Wie müssen ihn bestrafen!
Unsere Regierung hat über Jahrzente mit Gaddafi zusammengearbeitet! Vergesst das NIE, ihr die ihr Gaddafi ao schnell als "bösen" Diktator verurteilt!!!
Heuchelei findest du nahe zu überall. Aber andererseits erfreute man sich hier auch über den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands, der u.a von Waffenexporten beeinflusst wird.
Hat Amerika und auch wahrscheinlich ( so genau weiß ich das nicht ) der Rest der Welt auch damals mit Hitler kollaboriert.
Es geht dabei so gut wie immer um wirtschaftliche Aspekte.
Es ist ja nicht unsere Aufgabe oder ?
Meiner Meinung nach, sollte jeder Staat sich vorrangig selbst um ihre Probleme kümmern.. wir können nicht den großen Bruder für alle Länder spielen ( Mit wir meine ich EU, Amerika etc. halt einfach die Wirtschaftsmächte ) die unter einer Diktatur leiden oder ähnlichem.
Wer soll der Rest der Welt sein?
Das mit "sich um eigene Probleme kümmern" ist spätestens mit der EU erledigt, allein durch die NATO sind wir quasi gezwungen bei Kriegen mitzumachen wie z.B. in Afghanistan, ansonsten erhält man große Ächtung und die diplo. Beziehung werden stark belastet (Kosovo Krieg , Libyen etc..). Die Globalisierung erschwert das ganze deutlich, was man auch an den ganzen Weltwirtschaftskrisen erkennt.
Des Weiteren geht es der EU und der USA gar nicht, um die Beschützerrolle, sondern wieder um eigene Interessen.
Ob ein Land unter einem "Diktator" leidet, sollte man kritisch betrachten, denn es gibt auch andere Wertevorstellungen jenseits des Westens (s. Eurozentrismus)
[quote='Venuspower','index.php?page=Thread&postID=1695201#post1695201'Aber dann besteht vermutlich wieder das Risiko, das wenn wieder so einer wie Adolf Hitler an die macht kommt und andere Länder besetzt bzw. einnimmt ein Weltkrieg ausbricht.
Ich stimmte dir aber eigentlich zu das die Länder sich um ihre eigenen Probleme kümmern sollen. Aber das bekommen alle anderen Länder durch die Globaliserung auch zu spüren. Die Länder sollten sich echtmal ein wenig mehr ums eigene Land kümmern.[/quote]
Nenne mir bitte Diktatoren, die ins Exil geflüchtet sind und danach wie früher weiter regiert haben.
Der einzige mir bekannte Fall wäre Duvalier "Baby Doc", wobei dieser aber unter Hausarrest steht und wenig Einfluss auf die Regierung hat bzw. die Umstände nicht wie vorher sind.
Es bringt nichts einen Diktator zu töten, nur weil man möchte, dass so etwas nicht wieder passiert. Eine Diktatur umfasst viele Menschen im Regime, die du theoretisch auch umbringen müsstest und auch wenn du das schaffen würdest, wie will man ein Gedankengut töten?
[quote='GerLiquid','index.php?page=Thread&postID=1695203#post1695203']Nun, eine Art Hitler kann immer wieder kommen..
Nur bis einer soweit ist, dass er in anderer Länder einfällt, wird sofort die Nato und die Uno auf der Matte stehen.
Das ist dann gegen das Internationale Recht, außer natürlich, es ist ein Land was im Prinzip jedem anderen Land scheißegal sein kann.
Sieht man ja an Polen, da wurde nichts unternommen, nach dem Hitler Polen innerhalb kürzester Zeit eingenommen hat, wird ein Mann / Staat zu groß / gefährlich, wird sich da schon jmd. drum kümmern.
War immer so und wird immer so bleiben..[/quote]
Einerseits sollen die Regierung sich um nationale Probleme kümmern, aber bei Polen hätten sie einschreiten sollen? Du weißt schon, dass es Bestrebungen seits GB und Frankreich gab Hitler zurückzudrängen, aber man wollte einen Krieg um jeden Fall verhindern (Appeasement Politik)