Der Spiele-Publisher Ubisoft hat vor Kurzem offiziell bestätigt, seine Spiele in Zukunft mit dem sogenannten Uplay Passport zu versehen, der den Weiterkauf von gebrauchten Spielen erschweren soll.
Wer ein Spiel nicht immer sofort haben muss, spart Bares, wenn er sich das Spiel erst einige Zeit später gebraucht zulegt. Im Gegenzug muss man akzeptieren, dass sich Gebrauchsspuren an Hülle und Datenträger befinden können, am Spielspaß oder Funktionsumfang ändert das aber freilich nichts. Das galt jedenfalls bislang - doch jetzt will Ubisoft den Uplay Passport einführen. Wer ein Spiel neu kauft erhält einen Code kostenlos mit dazu, um Online- und zusätzliche Spielfunktionen freizuschalten. Dieser Code lässt sich allerdings nur einmal nutzen.
Schlechte Karten für Käufer von gebrauchten Spielen
Wer also in Zukunft ein gebrauchtes Ubisoft-Spiel mit der Schutzfunktion erwirbt, guckt in die Röhre oder zahlt doppelt. Zumindest, wenn der Vorbesitzer bereits von den Zusatzinhalten Gebrauch gemacht hat, wovon in der Regel auszugehen ist: Rund 10 Euro sollen "Flohmarkt-Spieler" dann bei Ubisoft löhnen, um die Zusatzinhalte freizuschalten, die für den Erstkäufer noch kostenlos waren.
Mit diesem Vorgehen will der Spiele-Publisher Verluste kompensieren, die der Spielebranche durch den Gebrauchtmarkt entstehen. Ein erstes Spiel mit Ubisofts Uplay Passport soll das Renn- und Action-Spiel Driver: San Fransisco sein, das voraussichtlich noch in diesem Quartal erscheint. Auch andere Spiele wie Assassin’s Creed: Revelations oder Far Cry 3 könnten mit Uplay Passport in den Handel kommen. Ubisoft ist übrigens nicht der einzige Publisher der an gebrauchten Spielen Mitverdienen will: Auch wer sich Mass Effect 2 von EA Games gebraucht zulegt, muss Geld zahlen, um einen Code für den vollen Funktionsumfang des Spiels zu ergattern.
CHIP Online meint:
Wir halten Uplay Passport für stark fragwürdig. Das oft angeführte Argument, dass der Spielegebrauchtmarkt etwas Ähnliches wie Software-Piraterie wäre, gilt unserer Meinung nach nicht. Denn wer ein Spiel neu und legal erwirbt, muss Geld dafür bezahlen und zieht es nicht kostenlos aus dem Netz. Durch den Kauf ist er Besitzer des Spiels und sollte es bei Nicht-Gefallen oder nach dem Durchspielen weiterkaufen können - ohne dass der zukünftige Besitzer einen Nachteil erleidet. Sie kaufen ja auch keinen gebrauchten PC oder eine Konsole, den beziehungsweise die Sie dann erst beim Hersteller gegen Entgelt freischalten lassen müssen, um die volle Leistung zu nutzen. (ama)