Botanicula kann man sich vorstellen wie eine Mischung aus Adventure, Gemälde, Wimmelbild und Zeichentrickfilm. Man kann sich den geistigen Nachfolger zu Machinarium aber auch so vorstellen: als zauberhafte Reise in die kindliche Neugier. Kinder denken in beneidenswert unkomplizierten Bahnen: Wenn sie herausfinden wollen, was eine Sache macht, dann ziehen sie dran. Oder drücken drauf. Oder rütteln mal kräftig. Botanicula funktioniert ganz ähnlich. Während wir bei »normalen« Adventures in der Regel einen guten, sprich zweckgebundenen Grund dafür haben, auf einen Hotspot zu klicken, tun wir das beim neuen Spiel der Machinarium -Macher zunächst ausschließlich deshalb, weil wir wissen wollen, was danach passiert. In gewisser Weise erfordert Botanicula die Augen eines Kindes, jene unbefangene Neugier, eine neue Welt zu entdecken, sie anzufassen und herausfinden, was das Ding da vorne wohl machen wird, wenn man mal dran zieht.
Das Story-Drumherum ist schnell erzählt: Es war einmal ein wunderschöner Baum, der aus einem gefallenen Stern geboren wurde und einer kunterbunten Rasselbande von knuffigen Baumkreaturen eine zauberhafte Heimat bot. Plötzlich kamen pechschwarze Spinnen-Wesen und begannen damit, diesem Baum das Leben auszusaugen. Eine Gruppe von fünf mutigen Baumkreaturen will sich das nicht gefallen lassen und macht sich auf, die Spinnen-Wesen zu vertreiben und den Baum zu retten. Klingt nach einem Kinderbuch? Stimmt. In der Tat ist Botanicula ein sehr kindliches Vergnügen – aber deshalb noch lange kein kindisches.
Die digitale Version von Botanicula ist bereits bei einschlägigen Online-Händlern wie Gog.com erhältlich. Am 27. April veröffentlicht Daedalic Entertainment außerdem eine normale Ladenversion des Adventures für rund 20 Euro. Der Verkaufsfassung im klassischen Pappschuber liegen noch der Sountrack sowie ein doppelseitiges Poster bei. Wie schon bei Deponia verzichtet Daedalic auf einen Kopierschutz.
In den weitverzweigten Ästen und Gabeln des Botanicula-Baumes wimmelt es nämlich nur so von verspielten Details, die bloß darauf warten, dass wir draufklicken – oder wenigstens mit dem Mauszeiger drüberfahren.
Blätter wogen unter unseren Bewegungen, Insekten krabbeln hinter Blättern hervor, vogelartige Geschöpfe klettern aus ihren Eiern und fliegen singend davon, wenn wir sie mit einem Klick zum Ausschlüpfen animieren. Vieles davon ist reiner Selbstzweck, existiert nur um der eigenen Existenz willen und darum, uns eine Freude zu machen. Das soll nicht bedeuteten, dass es in Botanicula keine Rätsel gäbe – denn die gibt es durchaus. Es bedeutet allerdings, dass das erste Rätsel darin besteht, herauszufinden, was von all diesen Dingen überhaupt ein Rätsel ist. Denn wie Machinarium kommt auch Botanicula völlig ohne gesprochene Dialoge aus und verlässt sich ganz auf visuelle Hinweise.
Wenn uns zum Spielbeginn beispielsweise ein überdimensioniertes Flugwesen im Weg liegt, dann müssen wir uns (mit ein bisschen visueller Unterstützung des Spiels) schon selbst zusammenreimen, dass seine einzige Feder wohl nicht reicht, um sein Gewicht zu tragen, und wir deshalb nach weiteren Federn Ausschau halten sollten. Bei einem weniger talentierten Entwickler hätte diese visuelle Erzählweise ins Auge gehen können; aber die Machinarium-Macher sind gut (und erfahren) genug, um uns nie im buchstäblichen Regen stehen zu lassen.
Wenn Botanicula ein Problem hat, dann ist es nicht die Frage, was genau wir denn nun eigentlich machen sollen – sondern wie wir das bewerkstelligen. Bisweilen nämlich geht ein wichtiger Hotspot im Allerlei der vielen unwichtigen verloren, und wir jagen unsere fünfköpfige Rasselbande minutenlang ziellos von Ast zu Ast, weil wir übersehen haben, dass wir den frisch geschlüpften Lichtvogel auch anklicken können.
Das allerdings ist Kritik auf hohem Niveau, denn obwohl sich Botanicula ans innere Kind wendet, knausert es beileibe nicht mit Kopfnüssen. Klassische Kombinationsrätsel existieren dabei zwar, sind aber vergleichsweise selten; häufig begegnen uns stattdessen Aufgaben der Marke »Wie lässt sich die Spielwelt manipulieren?« Um beispielsweise an einen dringend benötigten, aber für unsere Gruppe unerreichbaren Schlüssel zu gelangen, müssen wir erst einmal spitz kriegen, dass sich eine nahegelegene rote Kugel mit dem Mauszeiger bugsieren lässt – zum Beispiel von unten an den Schlüssel, so dass der prompt in unsere Richtung purzelt.
Zwar zieht der Schwierigkeitsgrad im Verlauf der insgesamt rund sechsstündigen Spielzeit spürbar an, allerdings dürfte er für Genre-Profis trotzdem einen Tick zu einfach ausfallen. Zumal Botanicula auffallend wenig macht aus seiner fünfköpfigen Heldengruppe. Die kleinen Kerlchen (oder Mädchen?) sind zwar wunderbar drollig in Szene gesetzt und wachsen uns deshalb in Windeseile an Herz, werden vom Rätseldesign aber stiefmütterlich vernachlässigt.
Wo etwa Nate und sein Zotteltier in The Book of Unwritten Tales: Die Vieh Chroniken viele Rätsel in Gemeinschaftsarbeit lösen, agiert unser fünfköpfiges Baumkommando meist als ein Charakter. Und wenn wir uns dann doch mal entscheiden müssen, wer genau nun eine gewisse Problemlösung übernehmen soll, dann entpuppt sich das oft als reines Trial & Error.
Das Story-Drumherum ist schnell erzählt: Es war einmal ein wunderschöner Baum, der aus einem gefallenen Stern geboren wurde und einer kunterbunten Rasselbande von knuffigen Baumkreaturen eine zauberhafte Heimat bot. Plötzlich kamen pechschwarze Spinnen-Wesen und begannen damit, diesem Baum das Leben auszusaugen. Eine Gruppe von fünf mutigen Baumkreaturen will sich das nicht gefallen lassen und macht sich auf, die Spinnen-Wesen zu vertreiben und den Baum zu retten. Klingt nach einem Kinderbuch? Stimmt. In der Tat ist Botanicula ein sehr kindliches Vergnügen – aber deshalb noch lange kein kindisches.
Die digitale Version von Botanicula ist bereits bei einschlägigen Online-Händlern wie Gog.com erhältlich. Am 27. April veröffentlicht Daedalic Entertainment außerdem eine normale Ladenversion des Adventures für rund 20 Euro. Der Verkaufsfassung im klassischen Pappschuber liegen noch der Sountrack sowie ein doppelseitiges Poster bei. Wie schon bei Deponia verzichtet Daedalic auf einen Kopierschutz.
In den weitverzweigten Ästen und Gabeln des Botanicula-Baumes wimmelt es nämlich nur so von verspielten Details, die bloß darauf warten, dass wir draufklicken – oder wenigstens mit dem Mauszeiger drüberfahren.
Blätter wogen unter unseren Bewegungen, Insekten krabbeln hinter Blättern hervor, vogelartige Geschöpfe klettern aus ihren Eiern und fliegen singend davon, wenn wir sie mit einem Klick zum Ausschlüpfen animieren. Vieles davon ist reiner Selbstzweck, existiert nur um der eigenen Existenz willen und darum, uns eine Freude zu machen. Das soll nicht bedeuteten, dass es in Botanicula keine Rätsel gäbe – denn die gibt es durchaus. Es bedeutet allerdings, dass das erste Rätsel darin besteht, herauszufinden, was von all diesen Dingen überhaupt ein Rätsel ist. Denn wie Machinarium kommt auch Botanicula völlig ohne gesprochene Dialoge aus und verlässt sich ganz auf visuelle Hinweise.
Wenn uns zum Spielbeginn beispielsweise ein überdimensioniertes Flugwesen im Weg liegt, dann müssen wir uns (mit ein bisschen visueller Unterstützung des Spiels) schon selbst zusammenreimen, dass seine einzige Feder wohl nicht reicht, um sein Gewicht zu tragen, und wir deshalb nach weiteren Federn Ausschau halten sollten. Bei einem weniger talentierten Entwickler hätte diese visuelle Erzählweise ins Auge gehen können; aber die Machinarium-Macher sind gut (und erfahren) genug, um uns nie im buchstäblichen Regen stehen zu lassen.
Wenn Botanicula ein Problem hat, dann ist es nicht die Frage, was genau wir denn nun eigentlich machen sollen – sondern wie wir das bewerkstelligen. Bisweilen nämlich geht ein wichtiger Hotspot im Allerlei der vielen unwichtigen verloren, und wir jagen unsere fünfköpfige Rasselbande minutenlang ziellos von Ast zu Ast, weil wir übersehen haben, dass wir den frisch geschlüpften Lichtvogel auch anklicken können.
Das allerdings ist Kritik auf hohem Niveau, denn obwohl sich Botanicula ans innere Kind wendet, knausert es beileibe nicht mit Kopfnüssen. Klassische Kombinationsrätsel existieren dabei zwar, sind aber vergleichsweise selten; häufig begegnen uns stattdessen Aufgaben der Marke »Wie lässt sich die Spielwelt manipulieren?« Um beispielsweise an einen dringend benötigten, aber für unsere Gruppe unerreichbaren Schlüssel zu gelangen, müssen wir erst einmal spitz kriegen, dass sich eine nahegelegene rote Kugel mit dem Mauszeiger bugsieren lässt – zum Beispiel von unten an den Schlüssel, so dass der prompt in unsere Richtung purzelt.
Zwar zieht der Schwierigkeitsgrad im Verlauf der insgesamt rund sechsstündigen Spielzeit spürbar an, allerdings dürfte er für Genre-Profis trotzdem einen Tick zu einfach ausfallen. Zumal Botanicula auffallend wenig macht aus seiner fünfköpfigen Heldengruppe. Die kleinen Kerlchen (oder Mädchen?) sind zwar wunderbar drollig in Szene gesetzt und wachsen uns deshalb in Windeseile an Herz, werden vom Rätseldesign aber stiefmütterlich vernachlässigt.
Wo etwa Nate und sein Zotteltier in The Book of Unwritten Tales: Die Vieh Chroniken viele Rätsel in Gemeinschaftsarbeit lösen, agiert unser fünfköpfiges Baumkommando meist als ein Charakter. Und wenn wir uns dann doch mal entscheiden müssen, wer genau nun eine gewisse Problemlösung übernehmen soll, dann entpuppt sich das oft als reines Trial & Error.