Der Autor Richard K. Morgan ist als Lead Writer für die Story des Shooters Syndicate verantwortlich. Jetzt spricht er über das Thema »Gewalt in Spielen« und seine persönlichen Ansichten dazu. Dass es in dem Ego-Shooter Syndicate teilweise ziemlich heftig zur Sache gehen wird, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Dies ist wohl unter anderem auch einer der Gründe, warum die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) dem Actionspiel bisher noch keine Kennzeichnung für eine Veröffentlichung in Deutschland verpasst hat.
Der Autor Richard K. Morgan ist als Lead Writer zu großen Teilen für die raue Gangart in Syndicate verantwortlich. In einem aktuellen Interview mit dem Magazin Eurogamer nahm er jetzt Stellung zum Thema »Gewalt in Spielen« und teilte seine Ansichten mit. So wollte er bei Syndicate weg von dem üblichen Klischee des »guten Jungen« und des »bösen Jungen«. Es sei ihm wichtig, die Implikationen der Gewalt klar zu machen. Des Weiteren könne er die Einstellung einiger Leute zu diesem Thema nicht ganz nachvollziehen.
»Bei Spielen bin ich daher oft perplex und mehr als nur ein bisschen irritiert über die 40-Year-Old-Virgin-Dynamik, die so weite Teile der Industrie zu beherrschen scheint. Ich habe kein Verständnis für eine Geisteshaltung, die jedesmal ausflippt, wenn man Zivilisten in einem Military-FPS tötet, dessen Hauptverkaufsargument ist, wie düster-realistisch doch die Fiktion dahinter ist. Wir sind uns doch bewusst, oder nicht, dass die große Mehrheit der Kriegsopfer dieser Tage Zivilisten sind?«
» Die aktuelle Preview zum Koop-Modus von Syndicate auf GameStar.de lesen
Wenig später kam er auch darauf zu sprechen, dass so manche Thematik in einem Computerspiel von vielen Leuten skeptischer gesehen wird als in anderen Medien. Hierbei führte er den Taliban als Beispiel an.
»Gleichermaßen verstehe ich die Empörung nicht, die jedesmal aufflammt, wenn herauskommt, dass ein Spiel es erlaubt, als Mitglied der Taliban zu spielen. Ich meine, was für eine eindimensionale Weltanschauung ist denn das? Sehen wir das mal so: Man könnte einen Roman aus der Perspektive eines Talibankämpfers oder Terroristen schreiben und niemand würde auch nur darüber blinzeln.«
Des Weiteren erklärte Morgan, dass es an der Zeit sei, dass die Industrie bei diesem Thema aktiver werden müsse, um endlich ernstgenommen zu werden.
»Im Grunde läuft es doch darauf hinaus: Soweit ich weiß, haben die meisten Games, die ich spiele, ein dickes, rotes "Ab 18"-Siegel vorne drauf. Das sollte doch etwas heißen, oder? Spiele-Industrie-Experten schreien immer, dass es nicht nur um Kinder gehe, die Industrie müsse als erwachsenes Medium ernst genommen werden. Und ich stimme dem von ganzem Herzen zu - ich glaube, es ist höchste Zeit, dass wir unseren Worten Taten folgen lassen und ernsthaft erwachsene Befindlichkeiten in unsere Arbeit einbringen. Das bedeutet auch, zu verstehen, dass Gewalt immer widerwärtig ist, egal, wer sie ausübt und die Spiele das auf eine Art und Weise widerspiegeln zu lassen, wie das BioShock oder The Suffering machen.«
Wie hoch der Grad der Gewalt in Syndicate tatsächlich ist, werden wir spätestens ab dem 23. Februar 2012 wissen. Dann kommt der Ego-Shooter auf den Markt.
Der Autor Richard K. Morgan ist als Lead Writer zu großen Teilen für die raue Gangart in Syndicate verantwortlich. In einem aktuellen Interview mit dem Magazin Eurogamer nahm er jetzt Stellung zum Thema »Gewalt in Spielen« und teilte seine Ansichten mit. So wollte er bei Syndicate weg von dem üblichen Klischee des »guten Jungen« und des »bösen Jungen«. Es sei ihm wichtig, die Implikationen der Gewalt klar zu machen. Des Weiteren könne er die Einstellung einiger Leute zu diesem Thema nicht ganz nachvollziehen.
»Bei Spielen bin ich daher oft perplex und mehr als nur ein bisschen irritiert über die 40-Year-Old-Virgin-Dynamik, die so weite Teile der Industrie zu beherrschen scheint. Ich habe kein Verständnis für eine Geisteshaltung, die jedesmal ausflippt, wenn man Zivilisten in einem Military-FPS tötet, dessen Hauptverkaufsargument ist, wie düster-realistisch doch die Fiktion dahinter ist. Wir sind uns doch bewusst, oder nicht, dass die große Mehrheit der Kriegsopfer dieser Tage Zivilisten sind?«
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Wenig später kam er auch darauf zu sprechen, dass so manche Thematik in einem Computerspiel von vielen Leuten skeptischer gesehen wird als in anderen Medien. Hierbei führte er den Taliban als Beispiel an.
»Gleichermaßen verstehe ich die Empörung nicht, die jedesmal aufflammt, wenn herauskommt, dass ein Spiel es erlaubt, als Mitglied der Taliban zu spielen. Ich meine, was für eine eindimensionale Weltanschauung ist denn das? Sehen wir das mal so: Man könnte einen Roman aus der Perspektive eines Talibankämpfers oder Terroristen schreiben und niemand würde auch nur darüber blinzeln.«
Des Weiteren erklärte Morgan, dass es an der Zeit sei, dass die Industrie bei diesem Thema aktiver werden müsse, um endlich ernstgenommen zu werden.
»Im Grunde läuft es doch darauf hinaus: Soweit ich weiß, haben die meisten Games, die ich spiele, ein dickes, rotes "Ab 18"-Siegel vorne drauf. Das sollte doch etwas heißen, oder? Spiele-Industrie-Experten schreien immer, dass es nicht nur um Kinder gehe, die Industrie müsse als erwachsenes Medium ernst genommen werden. Und ich stimme dem von ganzem Herzen zu - ich glaube, es ist höchste Zeit, dass wir unseren Worten Taten folgen lassen und ernsthaft erwachsene Befindlichkeiten in unsere Arbeit einbringen. Das bedeutet auch, zu verstehen, dass Gewalt immer widerwärtig ist, egal, wer sie ausübt und die Spiele das auf eine Art und Weise widerspiegeln zu lassen, wie das BioShock oder The Suffering machen.«
Wie hoch der Grad der Gewalt in Syndicate tatsächlich ist, werden wir spätestens ab dem 23. Februar 2012 wissen. Dann kommt der Ego-Shooter auf den Markt.