Prüfung zu hart

  • Hi,
    gestern hatte ich eine Prüfung in technischer Mechanik, die nach Meinung meiner Kommilitonen und mir nicht so gestellt werden darf.


    Die Klausur hat 6 Aufgaben, von denen alle ungefähr die gleiche Anzahl an Punkten gibt. Man hat die Klausur mit 35% der Punkte erreicht, was natürlich erstmal einfach klingt. Das Problem an der Sache ist aber, dass man zeitlich nicht mehr als 3 der Aufgaben schaffst (2 Stunden). Du den Aufgaben gehören beispielsweise:


    1) Lagerreaktionen + Gelenkkräfte an einem Tragwerk bestimmen.
    2) Lagerreaktionen sowie Stabkräfte an einem Fachwerk berechnen mit 18 Stäben (das allein dauert min. 45 Minuten, eher eine Stunde).
    3) M-, Q-, N- Verlauf eines Rahmentragwerks bestimmen und zeichnen.
    4) Verlauf der Biegelinie eines Balken ermitteln


    5 und 6 sind eh kaum lösbare Aufgaben für Normalsterbliche.
    Die meisten Leute schaffen also mal grade 1-3, was 50% wären, mit ein paar Fehlerchen, die jeder macht auch nur ca. 40%, was einer 4,0 entspricht. Ich habe beim Fachwerk aufgrund des Zeitdrucks einen Stab an einem Knoten übersehen und konnte die 4 Knoten, die ich danach gerechnet hatte, noch einem neu beginnen, habs demnach auch nicht mehr fertig gestellt. Es kann doch nicht sein, dass ich, der das Thema gut konnte, aufgrund eines Fehlers Angst haben muss, durch die Prüfung zu fallen.


    Der Prof. hat selber schon zugegeben, dass er keine 1,0 schaffen könnte, weil die Zeit nicht reicht. Die beste Note bei dem Prof (der macht alle Klausuren so seit 5 Jahren) war überhaupt eine einzige 2,0 von irgendsoeinem Freak der anscheinend 10 Zeichen pro Sekunde schreibt.
    Der Sinn einer Prüfung an einer Uni ist doch nicht, dass eine gute Note nicht erreicht werden kann. Die Durchschnittsnote aller Leute die bestehen liegt bei 3,7 - 4,0 und zwar nur aus dem Grund, dass die Zeit zu kurz ist. Denn Aufg. 1-4 sind lösbar.


    Mit dem Prof zu reden bringt nichts, weil er seiner Meinung nach alles richtig ist. Deshalb wollte ich mal fragen, an wen man sich gut wenden kann, um Beschwerde einzureichen oder um jemanden zu finden, der da evtl. ein bisschen Nachdruck bringen kann.


    Studentenwerk / AStA? (fiel mir so spontan ein)



    S3cret

  • der sinn "solcher" prüfungen ist das aussieben der studenten fürs hauptstudium. in welchem semester bist du? in jedem studiengang gibt es sogenannte killerprüfungen, die so schwer sind, dass nur wenige durchkommen. wo kämen wir denn hin, wenn jeder den abschluss machen könnte.

    Dieser Beitrag wurde noch nie editiert, zuletzt von »hangman« (Heute , 13:37)



    1355?mode=raw


    Skill ist, wenn Luck zur Gewohnheit wird

  • Jo, stell dich mal lieber drauf ein.


    Das war garantiert nicht die letzte Prüfung die so ausgefallen ist. "Aussieben" ist hier das Stichwort. Teilweise, besonders schlimm in den Algebra Vorlesungen, haben wir hier Durchfallquoten von über 80 Prozent. Ich kenne Leute die eine Party geschmissen haben, weil sie im 3. Anlauf mit 5 Punkten bestanden haben. War u.A. der Grund, warum ich von Informatik abgesehen habe. Ist in fast allen technischen (Ingenieurs-) Studiengängen so.

  • hatten wir ebenfalls (bei uns war es Physik 2). die Klausur hätte 2/3 aus meinem Semester rausgekegelt. Wir sind direkt nach der Klausur zu unsrer Fachschaft gegangen (haben da einen Studionkoordinator) und zwei Leute haben ausführlich die Problematik geschildert. Dieser hat dann sich mit dem Lehrstuhl und dem Prüfungsamt in Verbindung gesetzt.


    Fazit: alle die durchgefallen sind haben einen erneuten Versuch bekommen, alle die bestanden haben haben bestanden



    mein Rat: wendet euch an die Fachschaft und schildert das Problem. Wichtig, ihr müsst das gemeinsam machen nur weil einzelne es schwierig fanden wird es keine Reaktion darauf geben.


    allgemein gilt: Klausuren müssen machbar sein, klar gibts immer sog "filterklausuren" aber selbst da müssen Leute durchkommen...

  • Bin zwar erst im 2. Semester, trotzdem kann es nicht sein. Die Klausur ist ja machbar, und auch die wenigsten fallen durch das Studium aufgrund von Mechanik. Das Fach in dem gnadenlos aussortiert wird ist immer noch Mathe, aber in Mathe ist es nicht so krass, da hat man wenigstens die Zeit um 75% zu rechnen, aber die Aufgaben sind halt so heftig. In Mechanik ist es ganz was anderes. Es kann nicht der Sinn einer Prüfung sein in kürzester Zeit maximale Ausbeute zu haben. Es darf nicht sein, dass Studenten, die nicht ganz so schnell sind im Nachdenken kaum eine Chance haben zu bestehen. Das darf einfach nicht der Sinn einer Prüfung sein, und das ist auch der Grund warum ich mich so aufrege. Obwohl es in Mechanik für mich deutlich leichter ist zu bestehen als in Mathe, ist es ein viel größerer Störfaktor. Die Vorraussetzungen, Ingenieur zu werden, sind ja schließlich nicht, dass man schnell schreiben kann und keine Zeit für das Nachdenken vergeudet.


    In der letzten Matheprüfung sind auch 85% durchgefallen, aber die Bedingungen sind halt ganz anders.

  • Ich stimme dir 110%ig zu.


    Nichtsdestotrotz ist es an den meisten Unis genau SO. Meine Ex-Freundin studiert parallel Jura. Die schreiben auch die volle Prüfungszeit durch ohne mal 5 Minuten Nachzudenken oder mal den Stift abzusetzen und schaffen es nur den halben Sachverhalt zu bearbeiten. Das ist nun mal der Regelfall.


    Natürlich ist das scheisse. Das ist genauso scheisse wie die Tatsache, dass jemand der im Abi LKs Kunst und Religion hatte, Medizin studieren darf weil er ein Abi mit 1,3 macht, und jemand, der im Abi LKs Bio und Chemie hatte, nicht Medizin studieren darf, weil er durch wesentlich härtere Fächer den NC nicht schafft.


    Das ist alles scheisse. Das sind aber keine Einzelfälle, das ist einfach unser Bildungssystem.

  • achso dann sieht das ganze anders aus.


    wir haben auch prüfungen, da wird uns klipp und klar vorher gesagt, dass der limitierende faktor die zeit ist. d.h. die aufgaben sind nicht sehr schwer (wären für jeden machbar) aber es geht een darum in kurzer zeit probleme zu erkennen und zu lösen...

  • 35 % für eine 4? oO . Das ist doch eh sehr human. Bei uns muss man mind. 50 % bzw. 51 % erreichen, damit man eine 4 bekommt.

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  • 35 % für eine 4? oO . Das ist doch eh sehr human. Bei uns muss man mind. 50 % bzw. 51 % erreichen, damit man eine 4 bekommt.


    Ja stimmt das habe ich ja komplett übersehen. Wie konnt ich mich nur aufregen alles eazy.
    Tuh mir einen Gefallen, lies meinen Post (diesmal vollständig) und denk das nächste mal wenigstens ein bisschen nach bevor du postest.


    Thema hat sich aber für's erste eh erledigt.

  • Das ist normal...uns Juristen wurde schon VOR der Vorlesung gesagt, dass es nicht möglich ist 18 Punkte (1,0) in IRGENDEINER Prüfung zu erreichen, egal in welchem Fach...Das beste Examen war meines Wissens nach ca. 16 Punkte bisher überhaupt.
    Auch meine letzten Klausuren waren "unmöglich", aber man gewöhnt sich daran. Vielleicht hast du einfach noch nicht deine optimale Vorbereitung entwickelt, ich habe dafür 3 Semester gebraucht. Sie es einfach als Übung es nächstes mal besser zu machen!


    „Alles was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“


    - Konrad Adenauer

  • Das muss jeder für sich selbst herausfinden. Es gibt viele Möglichkeiten: auswendig lernen, abschreiben, zusammenfassen, sich selbst vorlesen, auf dem PC zusammenfassen etc. etc.
    Ich fahre sehr gut mit dem Karteikartensystem, wo ich mir aus ca. 5 verschiedenen Quellen (Skript, Kommentare, Lehrbücher, Slides etc) die besten Informationen raussuche und in meinem eigenen System zusammenfasse. Dabei denke ich immer daran, dass ich es nicht allzu ausführlich mache, jedoch SO ausführlich, dass ich es in 3 Jahren noch checke. Dazu habe ich mein eigenes Markiersystem ausgearbeitet:


    orange: Überschrift
    gelb: wichtige Stichpunkte
    grün: wichtige Zusätze (z.B. wenn ein Thema zu klein für eine eigene Überschrift ist, jedoch zu wichtig um es wegzulassen)
    rot unterstrichen: definition
    Bleistift: Beispiele


    Dazu löse ich permanent Fälle (neben ca. 150 beidseitig beschriebenen Karteikarten habe ich letztes Semester 250 Seiten Fälle ausgeschrieben). Ich kann natürlich nur von Jura reden, ich denke das differenziert sich weitgehend bei anderen Studiengängen. Allerdings kann ich immer wieder etwas am Schreibstil verbessern.


    „Alles was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen haben wollen.“


    - Konrad Adenauer

  • Wie soll man es denn besser machen wenn es nicht geht. Ich schaffe 3 der Aufgaben wie jeder andere auch in der Zeit, weil das Schreiben und die Skizzen so lange dauern, es geht einfach nicht schneller. Mich stört es ja nicht großartig, dass eine 1 unmöglich ist, sondern viel mehr, dass es schon fast unmöglich ist überhaupt eine 3 zu erreichen.


    Naja wie auch immer.