Öffentliche Unternehmen pro und contra

  • Hey wollte wissen wie ihr es mit den öffentlichn Unternehmen sieht, sprich Krankeinhaus, Busverkehr und Deutsche Bahn , Müllentsorfung
    und vieles mehr.
    Der Sinn war ja die Grundbedürfnisse der Gesellschaft zu befriedigen. Ist ja ganz nett und gut, aber dadurch werden nur Schulden gemacht. :/


    In Amerika zum Beispiel gibt es garkeine Öffentliche Unternehmen.


    Würde gerne eure Meinung mal hören :)


    mfg

  • Das schöne an "öffentlichen" bzw. aus steuergeldern finanzierten staatlichen Unternehmen ist, dass sie unabhängig vom Profit für den Bürger da sind (eben weil sie unabhängig von ihrer "scheinbaren" wirtschaftlichen Produktivität von Steuergeldern leben).


    Sobald solche Unternehmen privatisiert werden, sind sie zum Überleben auf Gewinne angewiesen bzw. die privaten Investoren wollen schnell Geld sehen. Das führt oft dazu, dass solche Unternehmen nicht mehr überall für den Bürger da sind, sondern die "bürgernähe" unter der Profitsucht leidet.


    Ein gutes Beispiel ist die Bahn: Ich wohne in einem relativ kleinen Ort (knapp 5000 Einwohner). Im Durchschnitt fahren ~50 Anwohner jeden Morgen Zug. Jetzt wurde die betreffende Strecke privatisiert. Und schon heisst es: Tut uns Leid, nicht genug Profit. Die Station wird geschlossen, damit der Zug 2 Minuten schneller in Hamburg ist.


    Das ist die Kehrseite der Medaille: Einerseits scheint man Steuern zu sparen, aber auf der anderen Seite leiden darunter die Bürger dann wieder.


    Guck dir Amerika doch mal an: Klar "sparen" sie irgendwo Steuergelder weil sie weniger staatliche Unternehmen haben. Aber die Privatisierung hat dazu geführt, dass viele Dienstleistungen (besonders gravierend: die Krankenversorgung!) zu einem Luxusgut geworden sind. Nur wer Geld hat, kann sie sich leisten, weil die Betreiber viel Profit machen wollen und bei den Reichen "mehr zu holen ist"... und da ist das deutsche System in meinen Augen besser.

  • sehe ich bis jetzt genau so, aber ich finde sowas wie Müllversorgung könnte privatisiert werden, Die öffentlichen Unternehmen handeln ja nach dem Bedarfsdeckungsprinzip( das wäre ja noch richtig gut, wenn sie die kosten decken würden,aber dies ist nicht der fall) Ich finde es werden zu viele Sachen vom staat geführt. z.B das mit dem Krankenhaus.. da stimme ich dir 100% zu dass es in deutschland gut ist. :) Nur ich glaub durch andere öffentliche Unternehmen werden viel zu viele schulden gemacht, man könnte an anderen sachen mehr sparen anstatt in Schuldbildung(nur als Beispiel)

  • Schon mal den Haushalt der USA gesehen? Wenn man sich damit mal beschäftigt stellt man ganz schnell fest das Marktwirtschaft wie sie dort praktiziert wird (also nahezu keine öffentl. Einrichtungen) auch nicht das Gelbe vom Ei ist...

  • Die machen nicht soviel minus? Den Kram den die durch Privatisierung einsparen, der wird sofort in Waffen und Rüstung für die US Army reinvestiert. So läuft der Hase. So etwas wie die Müllversorgung würde ich ebenfalls nicht Privatisieren. Es gibt genug Manager die kleine Dörfer in ihrem Dreck ersticken lassen werden. Wo wirklich ansetzen könnten wäre: Die Landesparlamente schließen überflüssige Minister feuern und die ganzen Spesen, Urlaubs und Privat Chauffeure der Politiker weg kürzen.

    And the reign will kill us all
    We throw ourselves against the wall
    But no one else can see
    The preservation of the martyr in me


    Slipknot - Psychosocial

  • Die Landesparlamente schließen überflüssige Minister feuern und die ganzen Spesen, Urlaubs und Privat Chauffeure der Politiker weg kürzen.


    Danach private Krankenkassen verbieten und die Beitragsbemessungsgrenze nach oben korrigieren. Dann eine Erbschaftssteuer einführen. Steuerhinterziehung zum Kapitalverbrechen erklären und "Steuerflüchtlinge" ("Schweizer Konten" etc) für mindestens 5 Jahre in den Bau stecken und die entsprechenden Konten beschlagnahmen.


    Was würden wir im Geld schwimmen! :D

  • Ist wohl kein geheimnis das so einiges im Deutchen Haushalt nicht so läuft wie es laufen sollte...,
    das auch die gesetze und die ganze regierung lange nicht perfect handelt und funktioniert...
    dennoch ist Deutchland an sich ein land in der der Haushalt einigermaßen gut geführt wird... Öffentliche Firmen ermöglichen ein hochen Lebensstandart für die deutchen Büger. Mansche hier wissen nicht wie gut es ihnen geht...
    durch öffenltliche firmen senkt sich der Preis derArbeitsleistung.... (müsste ein müllauto einer Privatfirma an ein bestimmtes ziel... geht die öffentliche Firma durch alle Straßen... dies spart zeit und geld...)
    dennoch sparrt deuchland an den falschen seiten...
    da dies aber nicht die Frage war werde ich auf das Thema nicht weiter eingehen.
    Kurz gesagt Ich finde SINNVOLLE öffentliche unternehmen sehr gut... :schland:

  • Die USA haben die meisten Schulden überhaupt. Die halten sich nur über Wasser weil viele in US Produkte, Firmen usw investieren.


    Zum Thema:
    Ich finde es gut so wie es ist. Was glaubt ihr was ein Theater oder Schwimmbadbesuch kosten würde wenn es in privater Hand ist? Der Staat bzw. die Länder legen eine Menge drauf. Das ganze zieht sich wie ein Rattenschwanz durch alles durch. Wenn man die Bäder privatisiert, steigen die Preise, dann könnenn die Schulen sich das Schulschwimmen nicht mehr leisten, die Kinder können nicht mehr schwimmen und werden noch fetter usw.. Gut, das war nun sehr weit hergeholt aber ich will es dadurch nur verdeutlichen wie viel daran hängt.

  • ja das stimmt schon, aber mir stellt sich nur die frage wie lange das gut gehen soll, natürlich finde ich es auch besser, dass wir soviele öffentliche unternehmen haben.. ich glaube nur, dass es nach einer zeit eine sehr große wende geben wird, weil wir dadurch einfach kein plus erzielen..
    Usa macht fast nur Schulden, wegen der Army... aber ich glaub die machen das schon gut so.. wenn man so nach lybien zurück denkt... ich glaub kaum dass amerika geholfen hat, weil es den armen menschen dort schlecht geht..wieso die das gemacht haben wird wohl öl oder ähnliches sein. :)



    mfg

  • Ich habe ich es jetzt richtig verstanden, dass du etwas gegen die ständige Neuverschuldung hast und grade nach Lösungen suchst?
    Wenn dem so ist, dann gehst du wirklich völlig falsch an die Sache ran und das Ganze wurde hier ja schon mehr als deutlich erklärt.
    Der Staat bietet dir Dienstleistungen an, die benötigt werden, die aber kein Privatunternehmer anbieten möchte, da sie keinen bzw. zu wenig Gewinn einbringen.
    Das Ganze ist für uns gedacht. Du kannst also nicht sagen, dass es halt Privat werden soll und gut ist. Es will ja eben keiner machen, da es nicht rentabel ist.


    Du kannst mit deinem Finger auf den Großteil des Haushalts zeigen aber den Sinn von staatlichen Unternehmen hinterfragen?


    MfG Mario64 ;)

  • Schön wie viele Menschen sich mit Halbwissen gerne zu Wort melden. :)
    Deutschland hat den größten Teil der Dienstleistungsunternehmen privatisiert. Darüber hinaus verlangen wir genau das auch von Griechenland um kurzfristig an Geld zu kommen. Man sollte das ganze nach Nutzen unterscheiden. Was nützt es eine verstaatlichte Bank zu besitzen, welches schlechteres Personal beschäftigt, als die privaten? Nichts. Der Staat kann nicht so viel Geld zahlen wie private. Das ist ein Problem was wir mit Politik im allgemeinen haben, wir haben die schlechteren Experten. Das deckt ziemlich viele Branchen ab, die genau aus diesen Gründen privatisiert wurden. Wie die anderen schon richtig benannt hatten, werden Dienstleistungen unter denen die Qualität leiden könnte, aus guten Gründen staatlich gehalten.


    Mich würde interessieren an welche Institutionen du oder die anderen hier konkret denken. Welche Branchen sollten privatisiert werden oder womöglich wieder verstaatlicht werden?

  • danke lastmind, endlich einer der sich etwas mehr auskennt :)


    Wie gesagt: zb die Deuschte Bahn(ein großteil wurde ja schon privatisiert), Müllversorgung, und die varstaatliche Bank sehe ich genauso wie du!
    Eig wäre ich auch froh wenn alles öffentlich bleibt,aber wie gesagt, lange werden wir nicht mehr auskommen.. wie lastmind sagt: siehe Griechenland wo auch sehr vieles vom Staat geleitet worden ist.


    Und PS: nein ich will sicherlich nichts ändern(dazu bin ich auch garnicht in der Lage) will nur pro und kontra für eine Schulpräsentation sammeln :)


    mfg

  • Ein gutes Beispiel einer Branche, welche meiner Meinung nach so schnell wie möglich wieder verstaatlicht werden sollte, ist der Strommarkt.


    Der wurde in Deutschland schrittweise liberalisiert. Kaum der staatlichen Kontrolle entronnen, passiert so etwas: Stromanbieter berechnen Kunden 2 Milliarden Euro zu viel. Das ist genau der angesprochene Punkt. Anstatt (wie vorgesehen) Preisschwankungen an die Kunden weiter zu geben, wollen die privaten Unternehmen lieber Gewinn machen, erhöhen zwar fleißig - aber vergessen bei sinkenden Preisen "nebenbei" das Senken ihrer Tarife.


    Interessant ist diese Diskussion überigens auch gerade im Bezug auf Atomkraft. Weil private Unternehmen eben gerne mal Gewinn machen, und weniger gerne Geld ausgeben, wird da natürlich gerne mal bei Sicherheitskontrollen und Wartung der Anlagen gespart. Wo das hinführt, das sehen wir in Japan. Tepco ist eine private Firma. Die wollten lieber Profit machen, als ihr Kraftwerkchen erdbebensicher zu machen. Der Staat Japan wollte auch nur Kosten durch Privatisierung sparen, aber im Nachinein hat es weder den Bürgern (verstrahlt) noch dem Staat (darf jetzt für Tepco zahlen) geholfen oder war billiger... da haben Tepco auch die besser bezahlten Experten nicht geholfen.

  • Ein gutes Beispiel einer Branche, welche meiner Meinung nach so schnell wie möglich wieder verstaatlicht werden sollte, ist der Strommarkt.


    Der wurde in Deutschland schrittweise liberalisiert. Kaum der staatlichen Kontrolle entronnen, passiert so etwas: Stromanbieter berechnen Kunden 2 Milliarden Euro zu viel. Das ist genau der angesprochene Punkt. Anstatt (wie vorgesehen) Preisschwankungen an die Kunden weiter zu geben, wollen die privaten Unternehmen lieber Gewinn machen, erhöhen zwar fleißig - aber vergessen bei sinkenden Preisen "nebenbei" das Senken ihrer Tarife.


    Interessant ist diese Diskussion überigens auch gerade im Bezug auf Atomkraft. Weil private Unternehmen eben gerne mal Gewinn machen, und weniger gerne Geld ausgeben, wird da natürlich gerne mal bei Sicherheitskontrollen und Wartung der Anlagen gespart. Wo das hinführt, das sehen wir in Japan. Tepco ist eine private Firma. Die wollten lieber Profit machen, als ihr Kraftwerkchen erdbebensicher zu machen. Der Staat Japan wollte auch nur Kosten durch Privatisierung sparen, aber im Nachinein hat es weder den Bürgern (verstrahlt) noch dem Staat (darf jetzt für Tepco zahlen) geholfen oder war billiger... da haben Tepco auch die besser bezahlten Experten nicht geholfen.


    Wenn unter Wettbewerb der Preis unter sinkenden Kosten nicht mitsinkt, handelt es sich in den meisten Fällen um ein Kartell(Preisabsprachen). Diese sind in Deutschland verboten, um den Verbraucher zu schützen. Darüber hinaus ist dies nicht im Sinne der Marktwirtschaft, welche Produktinnovation durch Wettbewerb am Markt und einen souveränen Konsumenten zu erreichen versucht.


    Eine Verstaatlichung wäre also nicht nötig, sondern nur der Wettbewerb müsste wiederhergestellt werden, indem Monopole und Kartelle verhindert werden.

  • Kartelle zu verbieten wird kaum möglich sein. Schau dir doch mal die Tankstellen an. Die sprechen sich doch auch alle ab wenn z.B die Ferien beginnen etc. . Nachweisen konnte man ihnen allerdings nie was.
    Deswegen währ ich für eine Verstaatlichung der Stromkonzerne sowie der ganzen Benzinkonzernen.

  • Es ist Aufgabe des Bundeskartellamts die Bildung von Kartellen zu verhindern und ggf. zu sanktionieren. Da dies bei EOn, Vattenfall, RNBW & Co. nicht geschehen ist/geschiet, ist davon auszugehen, dass es sich nicht um ein Kartell handelt.


    Und bei über 800 Stromanbietern in Deutschland ist zudem von ausreichendem Wettbewerb auszugehen.


    Somit gibt es keine Kartelle und ausreichenden Wettbewerb. Trotzdem schaffen es die Stromanbieter zu viel zu kassieren. Wo liegt also der Fehler im System? Richtig! Beim grundlegenden Fehler aller freimarktwirtschaftlichen Theorien. In der Annahme der Existenz einen mündigen Konsumenten. Vllt. hatte Selten ja tatsächlich recht, als er an der Existenz des homo oeconomicus Zweifelte...


    Fazit des Beispiels der Energiewirtschaft ist auf jeden Fall, dass die freie Marktwirtschaft wiederum einmal failt. Trotz stimmiger Voraussetzungen geht das Konzept nicht auf. Somit bleiben als Lösung zwei Möglichkeiten: Strengere staatlcihe Richtlinien oder Verstaatlichung.


    die tankstellen oder atomkraftwerke machen wenigstens noch gewinne und bezahlen steuern, aber der staat würde wieder keine gewinne erzielen können :/


    In Anbetracht der Tatsache, dass der in Atomkraftwerken anfallende Müll noch tausende Jahre weiter strahlt, und noch tausende Jahre weiter fachgerecht entsorgt werden muss, was tausende jahre lang abertausende Euros kostet, finde ich die Aussage "Atomkraftwerke machen Gewinn" etwas kurzfristig und naiv...