Ich kann das deutsche schulsystem jetzt nur schwer beurteilen, da ich es nie "genossen" habe. Aber ich bin vor ein paar Jahren nach Deutschland gezogen, und hab so wenigstens über die die Nachbarn/Nachbarskinder etwas davon mitbekommen um auch einen Vergleich zwischen Österreichischem und deutschen System zu ziehen.
der für mich größte unterschied ist der Zeitpunkt der Spezialisierung. In diesem Thread wurde schon oft angesprochen das dieser in D zu spät ist, bzw. gar nicht existiert.
In Österreich muss man sich nach der 8. stufe entscheid welchen Weg man einschlägt.
Wenn man eine Schule mit Maturaabschluss (entspricht Abitur) möchte, gibt es verdammt viele möglichkeiten, matura und fertige ausbildung zu haben.
also die wenigsten, in österreich, die eine Matura in der Hand haben, fangen eine Lehre an. entweder fangen sie diese nach der 9. Schulstufe(9 Pflichtschuljahre) an, oder gar nicht - natürlich giebt es aussnahmen, aber das sind eben umentscheide/Quereinsteiger/schulabbrecher.
ich selbst habe letztes Jahr an einer HTL (Höheren Technischen Lehranstalt) abgeschlossen (also nach meiner 13. Schulstufe, 5 jahre HTL) und könnte jetzt als Programmierer arbeiten, und zwar mit Bruttolohn>2000€ (ich hätte die stelle bekommen wenn ich mich nicht kurzfristig fürs Studiern entschieden hätte).
So eine HTL hat eine Volle matura, also nicht wie euer Fachabitur, dass nur eine Teilstudienberechtigung ist. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich ich, obwohl meine Ausbildung auf Elektronik/Informatik abgeziehlt hat, Medizin studieren können.
und genau das finde ich echt gut, man wird nicht lange in einem "einheitsbrei" gehalten, der nur frustriert und perspektivenlosigkeit fördert, sondern sieht früh "das Licht am ende des Tunnels". trotz der frühen spezialisierung, hat man danach trotzdem noch viele Möglichkeiten (auch mit Handels-Matura kann man Informatik studieren und kann vielleicht seine vorzüge aus beidem ziehen)