Die amerikanische Justiz diskutiert in Las Vegas aktuell einen
selten gesehenen Fall von Casino-Betrug. Im Spielerparadies Las Vegas
gelang es zwei Besuchern, durch Zufall einen Fehler in der Firmware
eines Automaten zu entdecken. So konnten die nun Angeklagten durch
gezielte Bedienung des Gerätes die Gewinnchance wesentlich erhöhen.
Allerdings ist unsicher, ob die Täter belangt werden können.
Wie das Onlinemagazin Wired berichtet, versucht die Staatsanwaltschaft
Las Vegas aktuell zwei Besucher eines Casinos zu belangen. Den beiden
Stammgästen gelang es 2009, nach etlichen Spielen an einem Pokerautomat
einen Softwarefehler auszumachen. Durch Auswahl einer bestimmten
Partiereihenfolge waren die Gewinnchancen in der letzten Runde
wesentlich höher. Entsprechend setzen die beiden Männer im jeweils
letzten Spiel besonders hohe Beträge, was der Leitung des betroffenen
Silverton Casinos aufgefallen war. Eine Untersuchung durch Experten
ergab daraufhin, dass die Software tatsächlich einen Fehler aufwies.
Die daraufhin erfolgte Klage wurde vom zuständigen Gericht in erster
Instanz jedoch abgelehnt, da kein konkreter Straftatbestand erkannt
werden konnte. Die Staatsanwaltschaf berief sich auf Computerbetrug, was
die Justiz allerdings nicht nachvollziehen konnte. Denn im eigentlichen
Sinne bezieht sich das Gesetz auf Personen, die sich mit bestimmten
Maßnahen Zugang zu geschützten Systemen verschafft haben. Der
Verteidiger der beiden Männer erklärte, dass seine Mandaten nicht gegen
die Spielregeln des Automaten verstoßen hätten. Zudem sei man durch
Zufall auf den Bug gestoßen und hätte nicht gezielt nach
Betrugsmöglichkeiten gesucht.
Die Staatsanwaltschaft plant, die beiden Gewinner nun einem zweiten
Verfahren dennoch verurteilen zu lassen. Inwiefern die Justiz sich auf
eine Strafe einigen wird, bleibt abzuwarten. Gerade da derartige Fehler
in der Software von Spielautomaten eher selten sind, stellt die
Notwendigkeit eines Präzedenzurteils infrage.
Text-Quellen: wired