Der 10 Mai 2010 war wohl einer der schwersten tage für mich persönlich, ich selten hat mich der tod einer berühmten person so sehr getroffen wie der tod von Frank Frazetta, gerade weil seine werke einen solchen einschlag auf die entertainment branche hatten. Kaum vorzustellen wo wir heute wären wenn Frazetta nicht auf der bildfläche erschienen wäre, man mag es kaum glauben aber es gibt kaum einen heutigen künstler in der entertainment branche welcher nicht Frazetta als eine haupt inspirationsquelle hat und die einflüssen bei den "industry-giants" wie beispielsweise Craig Mullins sind direkt sichtbar. Frank Frazetta ist für Illustration & Concept art in etwa das was Half Life für ego-shooter ist.
Zu dem anlass wollte ich einfach mal ein paar einsichten in seine werke teilen welche ich über die zeit hinweg gesammelt habe, einige davon könnten sicherlich auch dabei helfen bessere signaturen zu machen.
1. Values
Values (oder auch Tonwerte) im Grafik bereich bezeichnet die helligkeit einer farbe und die mögliche wirkung wird leider gerade von neulingen oft unterschätzt.
Bei der betrachtung des folgenden Bildes (Death Dealer) solltet ihr versuchen darauf zu achten auf welchen punkt sich eure augen als erstes fixieren.
Mit allerhöchster warscheinlichkeit werdet ihr gemerkt haben ,dass der kopfbereich eine unglaublich starke "anziehungskraft" hat, und man selbst bei der betrachtung des restlichen bildes immer mal wieder zu diesem bereich gezogen wird.
Weshalb? Vielleicht hilft euch ein blick auf folgende version weiter, welche ich in Photoshop schnell in 4 verschiedene tonwerte unterteilt habe:
Wie man unschwer erkennen kann befindet sich der bereich mit dem größten kontrast im bereich des kopfes, das schwarze gesicht wird wunderbar von dem sehr hellen schein umrandet wodurch ein heftiger kontrast entsteht welcher das interesse des betrachters stark auf sich zieht.
Frazetta hat oft auf simple tonwerte gesetzt, nur bei wenigen seiner bilder benötigt man mehr als 4 verschiedene tonwerte um das Bild klaar erkennbar darzustellen, diese einfacheit und der einsatz von kontrasten hat eine sehr starke wirkung und hebt die wichtigen elemente hervor währen die unwichten nahezu verschwinden.
Und das stichwort "verschwinden" bringt uns zum zweiten punkt:
2. Lost edges
Was sind lost edges? Lost edges sind, wie der name erahnen lässt kanten oder linien die im wahrsten sinne des wortes verloren gegangen sind, viele leute, vorallem neulinge , und ich bin dessen auch mitschuldig, versuchen oft alles bis aufs kleinste detail zu rendern, allerdings ensteht durch diese vorgehensweise eine gewisse leblosigkeit, wenn man jedoch gewisse kanten und details weglässt erzeugt man ein oftmals viel interessanteres ergebniss, denn dadurch wird der betrachter angeregt die verlorenen details selber dazu zu denken, ausserdem entsteht eine gewisse "einheit" im bild, es fühlt sich eher an als würde das bild zusammen gehören und nicht nur eine sammlung einzelner objekte sein.
Ich bin mal so nett und habe im folgenden nochmal das death dealer bild angehängt damit ihr nicht hochscrollen müsst.
Wenn ihr nun mal den charakter des Death dealers genau betrachtet werdet ihr feststellen, dass er letztendlich nur eine silhouette ist, die einzigen stellen die uns genauere details preisgeben sind der helm, das messer, die schulter und die beine (ausserdem die axt und das schild wenn man diese zum charakter zählen will). Der rest ist eine silhouette mit leichten farbvariation und dennoch ist das bild keinesfalls langweilig denn Frazetta gibt uns gerade genug informationen um zu erkennen um was es sich handelt, der rest der details verschwindet unter einem schleier der unkenntlichkeit.
Ok ich bleibe einfach mal bei vorerst den zwei punkten, hab noch andere sachen zu tun, mal schauen ob ich es noch weiter führe.